Fachbereich Atemschutz
Ansprechpartner Atemschutz
Leiter des Atemschutzes:
Thomas Knapp
Warum ist Atemschutz so wichtig?
Atemschutz wird überall dort eingesetzt, wo eine gesundheitliche Gefährdung der Einsatzkräfte durch giftige Stoffe besteht, die über die Atemwege in den Körper gelangen können – und natürlich auch in Situationen, in denen zu wenig Sauerstoff zum Atmen vorhanden ist.
Klassische Beispiele hierfür sind Brandrauch oder Gefahrguteinsätze mit giftigen Dämpfen.
Je nach Belastung reicht der Luftvorrat eines umluftunabhängigen Atemschutzgeräts zwischen 20 Minuten (bei körperlich anstrengender Arbeit) und 60 Minuten (z. B. bei Riegelstellungen von der Drehleiter aus).
Da Atemschutzgeräteträger stets mindestens zu zweit im Trupp vorgehen, entsteht häufig ein hoher Personalbedarf – besonders bei größeren Bränden.
Daher ist es von großer Bedeutung, auf möglichst viele gesunde und aktive Atemschutzgeräteträger zurückgreifen zu können.
Ausbildung und Vorraussetzungen
Voraussetzungen für den Atemschutzeinsatz
Damit eine Feuerwehrfrau oder ein Feuerwehrmann Atemschutz tragen darf – sei es nur eine Maske mit Filter oder ein umluftunabhängiges Atemschutzgerät mit Pressluftflasche – muss zuvor der Atemschutzlehrgang nach Feuerwehrdienstvorschrift 7 (FwDV 7) erfolgreich absolviert werden.
Vor dem Lehrgang müssen jedoch weitere Voraussetzungen erfüllt sein:
- Erfolgreiche Truppmann-Ausbildung
- Abgeschlossener Sprechfunker-Lehrgang
- Erfüllung der persönlichen und gesundheitlichen Eignung
- Körperliche und psychische Anforderungen
Atemschutzgeräteträger müssen körperlich und psychisch besonders belastbar sein.
Deshalb ist bereits vor der Ausbildung sowie anschließend alle drei Jahre
(ab dem 50. Lebensjahr sogar jährlich) eine spezielle ärztliche Untersuchung erforderlich – die sogenannte G 26.3-Untersuchung.
Diese umfasst unter anderem:
- Belastungs-EKG
- Lungenfunktionsprüfung
- Blutuntersuchung
Weitere medizinische Tests zur Feststellung der Tauglichkeit
Ziel dieser Untersuchung ist es, mögliche gesundheitliche Einschränkungen frühzeitig zu erkennen
und so die Sicherheit im Einsatz zu gewährleisten.
Gefahren im Atemschutz-Einsatz
Ein Einsatz unter Atemschutz ist immer mit Risiken verbunden. Weltweit verlieren Feuerwehrleute regelmäßig ihr Leben bei solchen Einsätzen – häufig durch Ursachen wie Gebäudeeinstürze, plötzliche Kreislaufprobleme, Verbrennungenoder eine Verkettung unvorhersehbarer Umstände.
Gerade deshalb ist eine fundierte Ausbildung mit regelmäßigen praktischen Übungen von entscheidender Bedeutung. Nur wer gut vorbereitet ist, kann im Ernstfall auch unter extremen Bedingungen sicher und effektiv handeln.
Ebenso wichtig ist eine dauerhaft gute körperliche und psychische Verfassung. Sie ist eine Grundvoraussetzung, um die hohen Anforderungen eines Atemschutzeinsatzes überhaupt erfüllen zu können.
Übungen unter Atemschutz
Atemschutzübungen sind nicht nur laut FwDV 7 verpflichtend (mindestens einmal jährlich eine einsatznahe Übung), sondern auch essenziell, um Routine zu entwickeln, Abläufe zu festigen
und sich regelmäßig weiterzubilden.
In der Feuerwehr Schmatzhausen-Egg werden solche Übungsbausteine regelmäßig in die Montagsübungen integriert.
Die Atemschutzgeräteträger absolvieren dabei realistische Szenarien, wie sie im Einsatz vorkommen – und auch tatsächlich vorkommen können.
Ein Beispiel:
Die Personensuche mit anschließender Rettung in einem unbekannten, vollständig vernebelten Gebäude.
Auch der Eigenschutz kommt nicht zu kurz:
Das korrekte Anlegen der persönlichen Schutzausrüstung ist ebenso Bestandteil wie das richtige Verhalten in einem Atemschutznotfall – etwa, wenn ein Kamerad im Innenangriff technische Probleme mit seinem Gerät hat.
Diese Übungen helfen, im Ernstfall sicher, strukturiert und effizient handeln zu können – und damit sich selbst und andere bestmöglich zu schützen.